Lektion 33 - Die letzte Nation in der biblischen Prophetie
Die letzte Nation, die die biblische Prophetie anführt, finden wir im letzten Teil von Offenbarung 13. Diese Nation wird durch ein Tier dargestellt, das sich von allen andern unterscheidet. Als wir all die Tiere in Daniel 7 und dasjenige im ersten Teil von Offenbarung 13 betrachtet hatten, konnten wir feststellen, dass jene Nationen und Völker durch gräuliche und wilde Tiere, d.h. durch Raubtiere dargestellt wurden. Das Tier im zweiten Teil von Offenbarung 13 dagegen sieht aus wie ein Lamm. Nichts ist aufgrund der äusseren Erscheinung milder und harmloser als ein Lamm. Aber es ist seltsam, dass dieses Lamm wie ein Drache redet. Und nichts ist grausamer und schrecklicher als ein Drache.
1. Woher kam das erste Tier, das in Offenbarung 13 erwähnt wird?
Offenbarung 13,1
Anmerkung: Vergleiche Offenbarung 13,2 mit Daniel 7,3-7
2. Was stellen die Wasser dar?
Offenbarung 17,15
3. Woher kam das zweite Tier, das in Offenbarung 13 erwähnt wird?
Offenbarung 13,11
Anmerkung: Im griechischen wird hier das Wort Anabainon gebraucht, um zu beschreiben, wie dieses Tier emporkam. Die Bedeutung dieses Begriffs ist, dass etwas wie eine Pflanze wächst oder spriesst. Somit stellen wir einen Gegensatz fest zu den anderen Tieren, die aus dem Meer aufstiegen, als Folge von Krieg. (Vergleiche Daniel 7,2.3). Wenn Wasser ein Symbol für Völker und Nationen ist, dann können wir hier den Schluss ziehen, dass diese neue Macht in einem Gebiet aufkommt, das nur wenig bevölkert ist. Auffallend ist auch, dass diese Macht nicht durch Krieg oder Eroberung anderer Nationen entsteht.
4. Was geschah mit der Wunde, die dem ersten Tier zugefügt wurde?
Offenbarung 13,3.12
Anmerkung: Als am 14. März 1800 ein neuer Papst gewählt wurde, begann die Wunde wieder zu heilen. Der Heilungsprozess ging nur langsam voran. Doch im Jahre 1929 unterzeichneten Kardinal Gasparri und Benito Mussolini ein Konkordat, aufgrund dessen dem Papsttum seine Weltmacht wiederum zurückgegeben wurde. Der Vatikan funktionierte nun wieder als politischer Staat. Niemand kann bestreiten, dass das Papsttum seit jener Zeit viel von seinem verlorenen Prestige zurückgewonnen hat, das es vor zweihundert Jahren verloren hatte.
5. Welches äussere Merkmal hatte das zweite Tier?
Offenbarung 13,11
Anmerkung: Als Johannes das zweite Tier beschrieb, dass es zwei Hörner hatte, fügte er die Worte hinzu: "... wie ein Lamm". Aus dieser Beschreibung geht hervor, dass dieses Tier vorerst unschuldig und harmlos war und dass es zu jener Zeit auch recht jugendlich gewesen sein muss. Wäre das nicht der Fall gewesen, dann hätte Johannes ganz einfach nur die beiden Hörner erwähnen können, so wie Daniel dies auch beim Widder in Daniel 8 tat.
6. Wer wird in der Bibel durch ein Lamm dargestellt?
Johannes 1,29
Anmerkung: Weil das Lamm ein Symbol für Christus ist, lässt sich daraus schliessen, dass es sich hier um eine christliche Nation handeln muss, die nach aussen als sanft erscheint.
7. Zu welchem Zeitpunkt sollte dieses Tier aufkommen?
Offenbarung 13,10-12
Anmerkung: Hier steht es klar und deutlich. Diese Macht würde erst aufkommen, nachdem das erste Tier seine tödliche Wunde erhalten hatte und würde letztlich auch noch mithelfen, dass das erste Tier seine verlorene Macht wiedererlangen kann. Siehe Vers 12. Es gibt nur eine Nation, die all die Einzelheiten genau erfüllt, und das sind die Vereinigten Staaten von Amerika. Das Papsttum erhielt seine tödliche Wunde im Jahre 1798. Nur einige Jahre vorher, hatten die Vereinigten Staaten ihre Unabhängigkeit erlangt. Sie wurden allmählich zu einer Weltmacht. Das Aufkommen dieser Nation war nicht von Kriegen und Blutvergiessen gekennzeichnet, wie dies normalerweise der Fall ist, wenn eine neue Nation entsteht. Der meiste Landbesitz wurde käuflich erworben und nicht erobert. Die Vereinigten Staaten entstanden auch in einem Gebiet, das, wie bereits erwähnt, anfangs nur spärlich besiedelt war.
Noch ein Wort zu den Hörnern: Ein Horn kann eine Nation, ein Königreich oder einen Teil eines Reichs darstellen. Wir sahen dies in Daniel 8, wo die beiden Hörner des Widders die beiden Stämme der Meder und Perser versinnbildeten, die zusammen das medo-persische Reich bildeten. Beim Ziegenbock stellte das ansehnliche Horn zwischen seinen Augen den ersten König Griechenlands dar. In unserem Beispiel werden die Vereinigten Staaten als ein Lamm mit zwei Hörnern dargestellt. Diese zwei Hörner stehen stellvertretend für die beiden grossen Grundsätze, auf denen die Nation seinerzeit gegründet wurde - bürgerliche und religiöse Freiheit.
8. Wer wird in der Bibel durch einen Drachen dargestellt?
Offenbarung 12,9
Anmerkung: Dieses Tier hatte wohl ein christusähnliches Aussehen. Aber es redete nicht mit der Sanftheit Christi, sondern vielmehr mit der Stimme Satans.
9. Was wird dieses Tier sagen?
Offenbarung 13,14
10. Wie werden die Menschen dazu gebracht dieses Bild aufzurichten?
Offenbarung 13,14 (erster Teil)
Anmerkung: Seit jeher versuchte Satan durch Betrug die Herrschaft über diese Welt zu gewinnen. Schon bei Adam und Eva hatte er diese Methode angewendet. Siehe Offenbarung 12,9.
11. Welche Macht will das zweite Tier ausüben?
Offenbarung 13,12
Anmerkung: Es war die Gewohnheit des Papsttums, wo immer möglich seine Autorität durch die Staatsmacht auszuüben, um dadurch seine eigenen Pläne zu verwirklichen. Während der vielen Jahrhunderte, als das erste Tier die Weltpolitik beherrschte, brach es erbarmungslos jeglichen Widerstand gegen seine Lehren. Wer in Sachen des Glaubens nicht mit ihm übereinstimmte, wurde umgebracht. Wenn eine Kirche, ganz gleich welche Beziehung sie einst zu Christus hatte, danach trachtet, die Staatsmacht zu gewinnen, um die Gewissen der Menschen zu beherrschen, dann hat sie ihre Verbindung mit Christus aufgegeben und ist ein unrechtmässiges oder ehebrecherisches Verhältnis mit der Welt eingegangen. Wenn sie so handelt statt sich der Art und Weise Christi zu bedienen, benutzt sie nun Satans Methoden, um ihr Ziel zu erreichen.
Um eine verfolgende Macht zu werden, müssten die Vereinigten Staaten ihre Politik radikal ändern. Viele halten dies für unmöglich. Aber sobald sich die Menschen von Gott trennen, werden sie sittenlos. Das Ergebnis ist, dass Gott seinen Geist zurückzieht und Katastrophen folgen. Die religiösen Führer machen dann dem Volk klar, dass dies die Folge sei, weil man die religiösen Grundsätze aufgegeben hätte. Ihre Schlussfolgerung ist zwar korrekt, aber sie scheinen zu vergessen, dass Jesus keinen Gefallen daran findet, wenn wir andere Menschen zu etwas zwingen. Unser Erlöser hat nur an einem Glauben Gefallen, der aus dem Herzen kommt. Anstatt nach einer Erweckung und Reformation zu trachten, und Gott um Kraft für einen guten Lebenswandel zu bitten, suchen sie ihre Hilfe und Macht vom Staat zu erlangen.
12. In welchem Verhältnis werden die Vereinigten Staaten zum Vatikan stehen?
Offenbarung 13,15
Anmerkung: Wir sehen, dass die Vereinigten Staaten, obwohl während Jahren eine Festung der religiösen Freiheit, letztlich intolerant und gewaltsam werden, was sich darin zeigt, dass diese Nation religiöse Gesetze erlassen wird, die dem einzelnen Menschen die Form der Anbetung vorschreiben.
13. Was sollen alle auf Verlangen des zweiten Tiers annehmen?
Offenbarung 13,16
14. Welche Androhung soll zur Annahme dieses Malzeichens zwingen?
Offenbarung 13,17
15. Was verhiess Gott seinem Volk im Hinblick auf diese Zeit?
Jesaja 33,16
16. Was sagt die Bibel von denen, die in der Verfolgung, die über Gottes Volk kommen wird, ihr Leben verlieren werden?
Offenbarung 14,13
17. Wer nur wird sich weigern, an diesem Abfall teilzuhaben?
Offenbarung 13,8
18. Wo sah Johannes jene stehen, die verfolgt worden waren?
Offenbarung 15,2
19. Welche Strafe wird alle treffen, die in diesem weltweiten Abfall mitmachen?
Offenbarung 14,9-11
Schon nehmen wir durch die vorausgehenden Schatten die herannahende Nacht wahr. Mit der Aufnahme formeller diplomatischer Beziehungen mit dem Vatikan haben die Vereinigten Staaten von Amerika die Kirche Roms offiziell anerkannt. Wir sehen in den Bestrebungen einiger religiösen Gruppen einen Versuch, Gesetze zu erlassen, die für die Ausübung der Religion günstig sind - Gesetze, die das Gebet in öffentlichen Schulen fördern sowie auch Gesetze für die Sonntagsheiligung. Jeglicher Gesetzeserlass dieser Art, egal wie gut und plausibel die angeführten Gründe sein mögen, zielt darauf ab, eine Lücke in die Mauer zu schlagen, welche Kirche und Staat voneinander trennt. Auf diese Weise wird der religiösen Unduldsamkeit der Vergangenheit Tür und Tor geöffnet, damit sie in Form von Unterdrückung und Verfolgung wiederholt werden kann. Diese Macht, die aufgrund ihres Bekenntnisses wie ein Lamm erscheint, wird wie ein Drache reden. Wer da glaubt, auf diese Weise dem Willen Gottes Geltung zu verschaffen, zwingt in Wirklichkeit die Menschen, das Malzeichen des Tieres, das Zeichen Satans, anzunehmen.